Wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Sanierung von Gebäuden

Votrag und Diskussion am 29.10.2019 im Bürgerhaus Dörentrup.

Harald Semke arbeitet nachhaltig. Für ihn ist es das „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann“, wie es etwa der Duden definiert. Auf Einladung der Dörentruper Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erklärte der Detmolder Architekt, wie er das in seinem Beruf umsetzt. Zum Beispiel bei der Renovierung von Wohngebäuden, aber auch bei der Erneuerung von Schulen, Universitäten und Verwaltungsgebäuden. Viel Holz, Cellulose oder gar Stroh, sind für ihn Produkte der Wahl, wenn er etwa eine Fassadendämmung nach Passivhaus-Standard umsetzt. Etwa durch eine vorgesetzte Holzkonstruktion mit Einblasdämmung, mit der in einem älteren Gebäude, in Kombination mit anderen geeigneten Maßnahmen, mehr als 90 Prozent der bisher verbrauchten Energie eingespart werden kann. Das bei solchen Maßnahmen Materialien wie Styropor oder Mineralwolle eher eine teure, aber keine gute Alternative für Planer und Bauherren sind, machte er mit einigen Zahlen und Beispielen aus der Architektenpraxis mehr als deutlich. Für diesen Ansatz und für die damit erzielten Erfolge ist das Architekturbüro Pape oder Semke in vielen Ländern mehrfach ausgezeichnet worden. Nicht alle Fragen konnten an diesem Abend geklärt werden, aber es gab viele Anregungen für Hausbesitzer und Fachleute. Die lebhaften Gespräche im Anschluss machten deutlich, wie wichtig das Thema Energieeinsparung – ein Kernthema auch der Dörentruper Grünen – auch auf kommunaler Ebene ist.

Warum die Sanierung von älteren Wohngebäuden für den Klimaschutz so wichtig ist

Zunächst einige Zahlen:

  • Der Gesamtenergieverbrauch in Deutschland ist von 1990 (9472PJ) bis 2016 (9152PJ) leider nur um 3,4% gesunken
  • Dabei ist der Anteil der Haushalte am Gesamtenergieverbrauch sogar leicht gestiegen von einem Anteil von 25,2% im Jahre 1990 auf einen Anteil von 26,2% im Jahre 2016.
  • Das folgende Diagramm zeigt deutlich, welche Bedeutung die Wärmeerzeugung für den Energieverbrauch der Haushalte hat. Entsprechend hoch sind auch die CO2-Emissionen durch Heizung und Warmwasser.

Auch in Dörentrup gibt es viele ältere Häuser. Durch eine Sanierung dieser Gebäude können die Besitzer den Energieverbrauch verringern, das Klima schützen und Geld sparen.

Mitglied des Ortsverbandes