„Wärmewende“ heißt der Antrag der Dörentruper Grünen zum Haushalt 2020. Er soll in erster Linie in einem Wärmekataster gebündelte Informationen für alle Bürger bereitstellen, die ihre Energieversorgung langfristig umweltfreundlich gestalten wollen.
Der Verwaltungsvorschlag, zunächst 10.000 Euro, versehen mit einem Sperrvermerk, in den Haushalt einzustellen, wurde schließlich mit knapper Mehrheit angenommen. Die CDU-Fraktion und die FDP stimmte dagegen, die Ausschussmitglieder der Grünen stimmten diesem Verwaltungsvorschlag zu.
Die vom Haupt- und Finanzausschuss empfohlene Variante wurde mit der Stimme des Bürgermeisters und damit letztlich einer Stimme Mehrheit verabschiedet. Fortsetzung folgt.
Hier das Antrags-Original:
Antrag „Wärmewende“ der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Der Rat der Gemeinde Dörentrup möge beschließen:
Für die Gemeinde Dörentrup wird bis Ende des Jahres 2020 durch die Gemeindeverwaltung oder einen externen Auftragnehmer ein Wärmekataster (ein Wärmenutzungskonzept) unter Ausschluss der fossilen Energieträger Kohle, Gas und Öl erstellt.
Für die Erstellung dieses Konzeptes werden 80.000 Euro in den Haushalt 2020 eingestellt.
Zur Unterstützung dieser Arbeit nimmt die Gemeinde am Projekt „Wärmewende“ des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE teil.
Spezifizierung und Begründung
In ihrem Klimaschutzkonzept verpflichtet sich die Gemeinde Dörentrup dazu, den Ausstoß klimaschädlicher Gase möglichst schnell zu senken.
Einen wesentlichen Anteil an diesen Emissionen hat in Dörentrup die Wärmeerzeugung, insbesondere für die Gebäudeheizung.
Deshalb ist neben einer Verminderung des Energieverbrauchs durch Gebäudesanierung eine möglichst schnelle Umstellung der Wärmeerzeugung durch fossile Energieträger (Gas, Öl, Kohle) auf regenerative Energiequellen notwendig.
Das beantragte Wärmekataster soll die Potentiale an den einzelnen Standorten in Dörentrup ausweisen.
Ein Beispiel für ein Wärmekataster kann auf der Internetseite des Kreises Steinfurt eingesehen werden.
Hier wiederum ist das integrierte Wärmenutzungskonzept der Gemeinde Recke für unsere Gemeinde interessant. Recke hat eine vergleichbare Einwohnerzahl wie Dörentrup, wenn auch eine andere Struktur.
In Dörentrup sind die Emittenten vor allem Wohngebäude aber auch Handels-, Gewerbe- und Dienstleistungsgebäude.
Das Wärmekataster soll den Eigentümern bei der Umstellung der Wärmeerzeugung Hilfen geben, um die Frage zu beantworten, woher sie an den jeweiligen Standorten regenerative Energien zur Wärmeerzeugung bekommen können.
Zugleich ermöglicht das Kataster der Gemeindeverwaltung Planungsarbeiten für gemeinschaftlich genutzte Wärmequellen.
Das Hauptaugenmerk liegt also nicht auf einer Ist-Analyse.
Grundsätzlich kommen eine ganze Reihe von Wärmequellen in Frage:
– Energie aus nachwachsenden Rohstoffen
– Fernwärme aus Biogas-BHKWs
– Geothermie in Verbindung mit Wärmepumpen
– Solarenergie /Saisonalspeicher
– Abwasserwärme in Verbindung mit Wärmepumpen